Bündnis KipsFam – Professionelle Themenanwaltschaft für Kinder aus psychisch und suchtbelasteten Familien
Aus der Arbeit der AG KpkE entwickelte sich 2020 ein verbände.-, initiative- und organisationsübergreifendes Netzwerk, das sich zur Aufgabe machte, die begonnen Reformprozesse zu begleiten und systemübergreifende Expertise zur Verbesserung der Versorgungssituation von Kindern psychisch und suchtkranker Eltern zu bündeln.
Die Netzwerkstruktur mit ehrenamtlicher Arbeit und wechselnden Zuständigkeiten stieß jedoch an ihre Grenzen: Es mangelte an Ressourcen für koordinierte Prozesse und kontinuierliche politische Wirksamkeit. Vor diesem Hintergrund entschloss sich das Netzwerk gemeinsam mit der Auridis Stiftung einen Entwicklungsprozess zu starten, und erste Schritte hin zu einer professionellen Themenanwaltschaft zu gehen. In einer Konzeptionsphase erarbeite sich das Bündnis Rahmenbedingungen, eine Mission und konkrete Ziele.
Im Fokus:
• Politische Interessenvertretung
• Strategische Öffentlichkeitsarbeit
• SGB- übergreifende Vernetzung
• Und partizipative Einbindung von Menschen mit eigener Erfahrung.
Mit einer dreijährigen Projektförderung der Auridis Stiftung baut das Bündnis seit Juni 2025 eine dauerhafte Struktur auf, die Expertise aus Jugendhilfe, Gesundheitswesen, Suchthilfe, Wissenschaft und Betroffenenvertretung vereint. Ziel ist es, gesetzliche und strukturelle Verbesserungen anzustoßen und dadurch eine stabile regelfinanzierte und systemübergreifende Versorgung für betroffene Kinder und ihre Familien mitzugestalten – von der Praxis in die Politik und zurück.
Mit dieser Vision vor Augen, werden in den nächsten Jahren strategische Gespräche mit Bundestagsabgeordneten und Ministerien geführt und die Stimmen betroffener Kinder und Familien in der Politik hörbar gemacht. Als Brückenbauer zwischen den Systemen vernetzt das Bündnis gezielt Akteure aus Jugendhilfe, Gesundheitswesen uns Suchthilfe und unterstützt die systemübergreifende Zusammenarbeit. Dabei setzt es konsequent auf Partizipation. Betroffene werden nicht nur gehört, sondern als Expert*innen ihrer eigenen Lebensrealität systematisch in die Bündnisarbeit eingebunden.
Im Mittelpunkt steht die Arbeit an der Umsetzung der Empfehlungen 17a und 17b der AG-KpkE, die SGB-übergreifende Gemeinschaftsleistungen und interdisziplinäre Einrichtungen fördern sollen, damit Familien Unterstützung „wie aus einer Hand“ erhalten. In strukturierten Dialogprozessen entstehen dabei konkrete Formulierungsvorschläge für die erforderlichen rechtlichen Anpassungen und Neuregelungen. Begleitend finden Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit statt.
Das beim AFET- Bundesverband verankerte Projektteam koordiniert diese Aktivitäten in enger Zusammenarbeit mit der Steuerungsgruppe des Bündnisses.